Montag 23. März
Die zweite Woche beginnt. Genervt.
Ich hatte gehofft das Internet wäre eine positive Ablenkung, eine positive Bestärkung in dieser Krisenzeit. Das sich Leute gegenseitig positiv bestärken zuhause zu bleiben, Ideen sammeln was man machen kann etc. Aber in Wirklichkeit ist das Internet, vor allem Social Media, nur noch schlimmer. Es gibt zwar lustige Video von Leute in der Quarantäne. Aber die meisten kreiseln nur um Angst und Panik und was wäre wenn und „BLEIB BLOß DRINNEN! SCHÄM DICH WENN DU AUCH NUR DRAN DENKST AN DIE FRISCHE LUFT ZU GEHEN!!!!!“. Ich weiß nicht wie viele da offenbar vergessen haben das nebst Covid-19 unser größtes Problem ist, geistig gesund zu bleiben?
Wir stehen alle unter sehr großen psychischen Stress. Durch die allgemeine Situation mit dem Kontaktverbot und Homeoffice, Homeschooling und was weiß ich noch alles, finanzielle Verluste, Angst vor Jobverlust, Zukunftsangst, Angst vor Corona, Angst um liebe Menschen… da kommt so viel zusammen. Und im Gegensatz zu einem Katastrophenereignis gibt es keinen Zeitpunkt an dem das passiert und dann ist es vorbei, das dauert WOCHENLANG an. Wer weiß wie lange genau. Ich glaube nicht, dass das Thema am 18. April beendet ist. Ich glaube nicht, dass die Kinder dann in die Schule dürfen. Auch wenn sie (und wir) es hoffen.
Ja vielleicht reagiere ich gerade über. Aber mir macht das selbst zu schaffen und ich frage mich wie es da anderen Menschen geht, die sonst auch empfindlicher sind, oder Menschen die eh schon Depressionen haben oder etwas anderes. Mir macht das Sorgen. Wer fängt das alles eigentlich auf hinterher? Zwischendurch?
Dienstag 24. März
Einkaufstag!
Ein paar Must Haves treiben uns raus unter Menschen. Wir fahren lieber zur Metro, in der Hoffnung dass sich die Lage dort wieder gebessert hat. Vor allem weil Gastro jetzt weniger kauft durch die Schließung. Trotzdem mache ich keinen Wochenplan fürs Essen. Ich plane dann spontan mit dem was wir haben und dem was wir bekommen werden. Ich komme mir echt vor wie im Krieg oder wie in Gilead. Mal gucken was überhaupt da ist, was durchgekommen ist, was übrig geblieben ist.